Auf Niederrhein – Lek – Merwede-Kanal in die Linge
Samstag, 6.6.20
Der Wind hat nachgelassen, bei freundlichem Wetter fahren wir auf der IJssel bis zum IJsselkoop. Doch es dauert länger als geplant, denn zwei große beladende Binnenschiffe schieben sich langsam vor uns her gegen den Strom. Da die IJssel hier sehr kurvenreich ist, verzichten wir auf ein Überholmanöver und tuckern bei stärker werdender Strömung hinter den beiden her.
Nach 2 Stunden treffen wir auf den Niederrhein, die beiden Flussschiffer biegen links ab Richtung Rhein, wir wenden uns nach Steuerbord.
Ein großer Wegweiser an der Ecke zeigt die Richtung.
Der Rhein teilt sich an der Grenze von Deutschland nach Holland auf in 2 große Arme: der Waal, auf dem die großen Frachter schleusenfrei bis zur Nordsee kommen. Und den Pannerdenskanaal, der sich nach ein paar Kilometern am IJsselkoop aufteilt in IJssel und Neder-Rijn. Auf diesem fahren wir nun westwärts an Arnheim vorbei bis Wageningen. Kleiner Ort, kleiner Hafen, aber Tankstelle 🙂 Wir füllen 150 Liter Diesel ein.
Es ist relativ wenig Betrieb auf dem Niederrhein, da die meisten “Großen” den Weg über den Waal nehmen.
In der Schiffskarte ist eine Fährlinie eingezeichnet. Wir beobachten mit Fernglas, wo sich die Fähre befindet bzw. wann sie Fahrt aufnimmt. Von weitem sehe ich vor der Fähre ein paar Fischerboote, nicht sonderlich gekennzeichnet. Mit meinen Gedanken, wieso diese kleinen Kähne wohl in der Nähe der Fähre festgemacht haben, setzen sie sich gleichzeitig mit der Fähre in Bewegung 🙁
Wir verringern die Geschwindigkeit und beobachten das ganze. Tatsächlich: eine Gier-Fähre. D. h. das erste Boot ist mittig im Kanal mit Kette am Grund festgemacht. Die Fähre ist mit diesem verbunden und dazwischen sind die beiden anderen Boote als “Hinweis-Bojen” befestigt. Die Fähre wird dann mit entsprechender Ruderstellung von der Strömung ans andere Ufer gedrückt. Eine clevere Sache, nur wundern wir uns, dass, im Gegensatz zu sonst, nirgendwo eine Warnung oder sonstiger Hinweis zu finden ist.
Wir halten in Wijk bij Duurstede, früher ein strategisch wichtiger Punkt an der Kreuzung von Neder-Rijn und Amsterdam-Rijn-Kanaal.
Ein sehr sehenswerter und historisch interessanter Ort mit einem kleinen Kastell, einer Windmühle kombiniert mit Stadttor (und Café 🙂 ) und netter Innenstadt.