Bauzeit 2010 - 2016

Im Jahr 2009 reift unser Plan heran in ein paar Jahren Europa vom Wasser aus kennenlernen zu wollen.
Wir suchen nach einem gebrauchten aber gut erhaltenen Motorboot mit 12 – 14 m Länge. Nach einigen Besichtigungen sind wir ernüchtert, welche Qualität wir zu einem für uns bezahlbaren Preis erhalten würden…

Wir beschließen in die Niederlande zu fahren, um uns nach gebrauchten Schiffen umzuschauen, denn der Angebotsmarkt ist dort wesentlich größer.
Eine Woche vor Abfahrt findet Bernd im Internet das Angebot eines leeren, in den Niederlanden gebauten Kaskos, das in Ulm in einer Halle steht. Leer bedeutet nur Stahlrumpf mit Motor, Tanks, Welle und Reling. Sonst nix… 
Die Idee, das Schiffskasko selbst auszubauen, nimmt schnell Gestalt an. Wir kalkulieren, überlegen, besichtigen das leere Schiff und beschließen am selben Tag: JA. Wir kaufen es. Da es in Ulm steht, wird auch der Transport nicht allzu teuer.
= Schwertransport, 2 x Autokran, Halle leerräumen, tief durchatmen: GESCHAFFT! Wir können mit der Planung beginnen.

Nachdem das leere Schiff in die Halle verbracht wurde, sind wir mehrere Tage damit beschäftigt, im Rohbau zu sitzen und eine Raumaufteilung zu planen….
Dann folgt die Grundierung innen, die Isolierung, der Boden und seine Klappen, Möbel aus Karton bauen für das Einschätzen der Größenverhältnisse, Holz einkaufen, provisorische Treppen bauen, Planung Wasser/Abwasser, Elektrik, Heizung, …….

Es folgen das erste Lackieren des Schiffaufbaus, der Bau von Steuerstand, Testaufbau der Heizung :-), Einbau der Technik, Schreinern von Möbeln mit Klappen u. Schubladen, Regale, Küche, Betten, Sofa, und und und  …..

Viel Information und Planung waren nötig bis die Technik wie GPS, AIS und Funk festgelegt waren.
Eine große Herausforderung war die “Wendeltreppe” – sie ist wunderschön geworden, Bernd’s Meisterstück, wie ich finde… 🙂

Dass unser Schiff blau und weiß werden soll, war von Anfang an klar. Aber wie streichen?
Eine professionelle Lackierung oder Spritzen kommt nicht in Frage. So werden verschiedene Schichten mit der Walze aufgebracht. Die Schlusslackierung sieht alles andere als gut aus. Unser Freund und Berater Christoph Rettich besteht auf abschleifen und neu lackieren… Wir sind ihm im Nachhinein sehr dankbar… 🙂
Auch nach der zweiten Lackierung ist es nicht perfekt, aber es soll ja auch nicht in eine Ausstellung…

Fenster, Bullaugen und Kabelaring (das dicke Tau außenrum) haben wir in den Niederlanden in Auftrag gegeben.
Wir verbinden einen Urlaub in unserem zukünftigen “Fahrgebiet” und holen die Ware persönlich ab.
Der Lieferant der Kabelaring schickt vorab vorsichtshalber ein Foto des fertigen Taus mit der Bemerkung, wir möchten bitte mit einem passenden Auto kommen… :-))  

Bei der Lackierung hilft uns unser Freund Rolf aus Zürich. Wir danken dir nochmals herzlich für deine Hilfe.
Doch der zuerst verwendete Lack wirft Blasen und Bernd muss den Rumpf nochmals abschleifen.
Dann wird noch 2 x lackiert bis wir ein zufriedenstellendes Ergebnis haben.

Zwischendurch sitzen wir immer wieder zusammen und grübeln über den Namen unseres Schiffes…

Ich isoliere die Decke, klebe alles mit Dampfsperrfolie ab und Bernd passt die Deckenpaneele ein. 
So langsam fühlt es sich schon richtig wohnlich an.

Die Einrichtung der Küche nimmt Formen an. Bernd baut Schubladen, Hängeschrank und Gewürzregal.
Auf der Esstischseite entseht ein Regal mit Einsätzen für die sichere Aufbewahrung von Gläsern.
In Bad und WC werden die Wände der Dusche gesetzt, die Waschtischschränke und der Hängeschrank gebaut, die Technik dahinter versorgt.

Wir fertigen Schablonen für die Matratzen und geben diese in Auftrag. Bereits 1 Woche später werden sie angeliefert und passen perfekt. Vielen Dank an Fa. GisaTex. 

Da wir auf unseren Fahrten auch ein Beiboot dabei haben werden, schauen wir uns auf Messen und in Häfen viele Varianten der Aufhängung an. Doch nur wenige Lösungen finden Bernd’s Zustimmung.
So konstruiert und baut er selber eine Vorrichtung. Der Versuch, mit verstärktem Pappkarton in der größe des Beiboots, funktioniert schon ganz gut…. 🙂

Und der kleine Gino wartet mal wieder, dass einer von uns mit ihm spazieren geht… :-))

Die Beleuchtung funktioniert. Wir können in jedem Bereich Licht machen und der Sekretär bekommt seine Klappe. Super!
Die Ausrüstung wächst. Doch den Anker schweißt Bernd lieber selbst… 🙂

Bernd möchte einen Boden aus Teakholz. Der Grundriss ist nicht für fertige Platten geeignet und zudem müssen alle Bodenluken separat belegt werden. So kaufen wir eine Palette einzelner Teak-Lättchen und Bernd verklebt Brettchen für Brettchen auf dem Boden, umrandet die Luken und setzt Griffe in die Deckel. Geduldsarbeit…

Damit uns nicht langweilig wird und die grauen Zellen Abwechslung bekommen, lernen wir beide für das Funkzeugnis und bestehen auf Anhieb. Puuhhh !!!

Firma Bootsservice Rettich aus Bodman fertigt und verlegt den Boden auf dem Heck aus FlexiTeak. Es ist superschön geworden. Vielen Dank!

 

Jürgen Kronenwett – Raumausstattung – bestellt für unsere Beljanca 2 wunderschöne Lederhäute. Lina näht uns daraus unsere Sitzpolster für Sofa und Essbank. Vielen Dank, Lina, für deine hervorragende Arbeit und die Liebe, mit der du sie genäht hast.
Auch vielen Dank an unsere Freundin Andrea Regenscheit, die die Relingverkleidung, Fensterabdeckung und Aufbewahrungstaschen für unsere Stühle genäht hat. Mit dem Planenstoff Planofil entstehen viele nützliche Hüllen und Abdeckungen, die Bernd näht, wenn er auf Holz keine Lust mehr hat…. :-)))

Für die Aufbauten muss das Schiff aus der Halle raus.
Wir beschließen, den “Roll-Out” mit der Schiffstaufe zu verbinden. Denn wir haben nach vielen Überlegungen und einigem Hin und Her den passenden Namen für unser Schiff gefunden.

Und so findet am 9. Mai 2015 eine große Schiffstaufe statt. Mit über 100 Freunden und Bekannten, Familie und Nachbarn feiern wir ein großartiges Fest  –>  Link zur Schiffstaufe
Nach der Taufzeremonie durch die Taufpatin Andrea ziehen unsere lieben Nachbarn Ingbert und Tobias Bonauer “unsere BELJANCA” aus der Halle. 2 Tage später versetzen wir sie neben die Halle, wo sie bis zur Fertigstellung “ihren” Platz hat. Jetzt können die Aufbauten gefertigt werden, wie Geräteträger und Verdeck.