Wolfsburg - Elbe-Seitenkanal - Elbe - Hamburg

Hoffmann-Stadt Fallersleben – die Schöne vor Wolfsburg 🙂

Wir buchen unseren Gästeliegeplatz im Yachtclub Fallersleben für eine Woche, da wir einiges erledigen wollen. Ein netter kleiner Hafen, in dem wir uns wohl fühlen.
Unsere Freundin Jutta in Isenbüttel freut sich über unseren Besuch, den wir gleich mit etwas äüßerst Nützlichem verbinden: wir dürfen ihre Waschmaschine und ihren Trockner nutzen
Liebe Jutta, für dein Willkommen, deine Hilfsbereitschaft und die Einladung zum Frühstück nochmals herzlichen Dank.
Du und Deine Familie seid jederzeit wieder bei uns an Bord willkommen.

Meine Cousine Steffi und ihr Mann Jörg wohnen ebenfalls in der Nähe. Wir freuen uns sehr über das Wiedersehen und genießen den Ausflug mit Steffi nach Fallersleben (ein sehr hübsches Städtchen), nach Wolfsburg und Umgebung. Wir erfahren viel auf dieser persönlichen Stadtführung und sehen auch den ursprünglichen, sehr schönen Teil von Wolfsburg:
Die Wolfsburg!
Eine Einladung zum Kaffee am 11.08. und das gemeinsame Abendessen im alten Brauhaus Fallersleben runden den Tag ab.
Zudem konnten wir die Adresse der beiden als „kleine persönliche Packstation“ nutzen. Was uns die letzten 2 Wochen eingefallen war, haben wir bestellt und an meine Cousine senden lassen. So lagerten schlußendlich 15 l Motoröl, 3 Ölfilter, ein GPS-Empfänger und eine Seekarte von Hamburg / Elbe bei Steffi.
Liebe Steffi, lieber Jörg, nochmals ganz herzlichen Dank für eure Hilfe, u. a. für die mehrmaligen Transporte von Dieselkanistern …

Bei der Erwähnung von Wolfsburg und einem Besuch der Stadt dürfen folgende Bilder natürlich nicht fehlen ….

Elbe-Seitenkanal

Am Samstag, den 13.08. erwarten wir unsere ersten „Mitfahr-Gäste“: Eva und Rayo, unsere Freunde aus Heiligenberg. Bevor wir jedoch starten, wird Rayo gleich in die Arbeit an Bord eingebunden: es muss noch ein Ölwechsel gemacht werden…

Wir starten am Sonntag in den Elbe-Seitenkanal Richtung Hamburg.
Der Elbe-Seitenkanal verbindet die Elbe mit dem Mittellandkanal und ist der Anschluss für den Hamburger Hochseehafen mit dem Binnenwasserstraßennetz Europas.
Unser erster Stopp an der Liegestelle Bad Bodenteich beschert uns einen netten Nachmittag in einem äußerst witzigen “Trödel-Antiquitäten-schöner Innenhof-Café” mit superleckerem Kuchen und einer merkwürdigen Miss-Bad-Bodenteich-Wahl in der Parkanlage. Wir haben unseren Spaß!!

Die eintönige Kanalstrecke wird unterbrochen von der Schleuse Uelzen, die wir fast für uns allein haben. In der Schleusenkammer mit 190 x 12 m kommen wir uns ziemlich winzig vor. Die Höhe von 23 m (!!!) überwinden wir mit links, da wunderbare Schwimmpoller das Schleusen erleichtern.

Auf km 106 erreichen wir das Schiffshebewerk Lüneburg / Scharnebeck, das größte in Deutschland. Ein technisches Highlight auf der Strecke, 10 km vor der Einmündung in die Elbe. Wir machen an der Warteposition fest, melden uns über Funk beim Hebewerk und schauen das ganze erst mal aus der Nähe an. Fotosession inklusive.

Das Doppel-Senkrecht-Hebewerk basiert auf dem Prinzip des Archimedes (287-212 v. Chr.) und hat eine Hubhöhe von 38 m.
Beide Tröge des Schiffshebewerks sind voneinander unabhängig und wiegen jeweils 5800 Tonnen, mit oder ohne Schiff, da das einfahrende Schiff das Wasser seines eigenen Gewichtes verdrängt. Die Tröge liegen auf Stützrahmen, die das Gewicht auf die 4 Türme mit den Gegengewichten abgeben. Jeder Trog hängt an 240 Stahlseilen. Da das Gewicht der Stahlseile das Gleichgewicht stören würde, laufen gegengleich breite Gegengewichtsketten mit. Durch den Gewichtsausgleich der Tröge mit den Gegengewichten müssen nur noch Trägheit und Reibung überwunden werden und es wird nur wenig Energie für die Trogfahrt benötigt.

Nach der Besichtigung erfahren wir über Funk von der Schleuse, dass wir noch ca. 1 Stunde warten müssen, um dann hinter einem Binnenschiff in den Trog fahren zu können.
Der Platz schräg hinter dem Binnenschiff reicht gerade mal so, dass unser Beiboot nicht vom Sicherheitsseil getroffen wird. Da es ziemlich eng her geht und die Situation für uns neu ist, können wir die Talfahrt nicht so wirklich genießen.

Eva und Rayo fahren weiter bis wir bei km 115 die Elbe erreichen.
12 km später in Artlenburg machen wir in einem sehr netten Seglerhafen an der Elbe fest, bunkern wieder Wasser und entdecken bei einem Spaziergang noch eine wunderschön restaurierte Windmühle.
Bevor wir die letzte Schleuse Geesthacht Richtung Hamburg passieren, informieren wir uns über die Zeiten der Tide, denn ab Geesthacht ist der Wasserstand der Elbe gezeitenabhängig. Neuland für uns !

Nach einer ruhigen Nacht im Yachtclub Geesthacht fahren wir um 8 Uhr in die Schleuse, um mit dem ablaufenden Wasser leichter nach Hamburg zu kommen. Bei der Trennung der Elbe in Norder- und Süderelbe fahren wir steuerbords weiter auf der Norderelbe, brauchen jedoch länger als gedacht und so ist es schon 11 Uhr als wir nach Hamburg kommen.
Die von uns anvisierte Schleuse Tiefstack teilt uns auf telefonische Nachfrage mit, dass erst wieder um 15.30 Uhr geschleust wird und um nicht im Niedrigwasser auf der Elbe warten zu müssen, sollen wir die Schleuse Brandshof nehmen. Das wollten wir vermeiden, denn die Durchfahrtshöhe der Brücken bis zur Bille, unserem Ziel, ist teilweise nur 3,20 m. D. h. wir müssen unser Verdeck abbauen und den Geräteträger nach hinten umlegen.

Gemäß Anweisung fahren von der Norderelbe in den Oberhafenkanal ein und haben ein Gewirr von Brücken über und ziemlich viele Betonpfeiler neben uns. Das Niedrigwasser lässt die Schlickflächen an den Rändern immer größer werden. Es ist ziemlich unheimlich und wir überlegen, ob wir hier tatsächlich richtig sind.

Unser Navisystem auf dem Bildschirm zeigt uns jedoch gerade voraus die Schleuse an und erst kurz vor den Dalben, die die rechterhand liegende Schleuseneinfahrt begrenzen, sehen wir das rote Schleusenlicht. Ein kurzer Anruf in der Schleuse Brandshof, das Tor öffnet sich, wir fahren ein und sind sprachlos.
Das älteste Schleusenbecken, das wir bisher gesehen haben, quadratisch und ringsum alte teils vermoderte Bretter. Erst nach Hinweis des Schleusenwärters sehen wir die Stange für die Schiffssicherung während das Wasser steigt. Später erfahren wir, dass dieses Becken im 19. Jahrh. eine Männerbadeanstalt war…
Die Weiterfahrt in die Billwerder Bucht ist nicht weniger abenteuerlich. Vorbei an der Rückseite von Fabriken und Schrottplätzen, kleinen Hausbooten und Gartenanlagen. Bei fast jeder Brücke die neue Frage von Bernd, der am Steuer steht: „Reicht die Höhe??“….

Wir kommen Donnerstagmittag, 18.08. wohlbehalten in der Bille an und machen an der Kaimauer fest. Wir freuen uns schon auf das Wiedersehen mit unserem Freund Thomas, den wir in Tansania kennengelernt haben, und der hier seinen 60. Geburtstag feiern wird.

Mit Rayo und Eva spazieren wir noch nach Entenwerder und trinken Kaffee auf der Terrasse des „Gold-Pavillon“ direkt auf der Elbe. Hier sehen wir auch die neue Attraktion von Hamburg: der schwimmende Bus!! Man muss schon 2 x hinschauen, wenn der einem auf dem Wasser begegnet. 
Ein schöner Abschluss unserer gemeinsamen Fahrt, denn wir haben uns an Bord gut verstanden und unkompliziert miteinander die Tage verbracht. Gerne wieder

Sehr aufmerksamer Service des Restaurants: „Hundepfad“ über die Gitterrost-Brücke

60. Geburtstag von unserem Freund Thomas

Donnerstagnachmittag, 18.08. – ein fröhliches Wiedersehen mit Thomas und seiner Frau Birgit. 6 Jahre ist es her, dass wir uns auf der Makoa-Farm in Tansania kennengelernt und aufgrund gleicher Interessen von Bernd und Thomas gleich gut verstanden haben. Der Kontakt per Mail riss die Jahre über nie ab und so gibt es viel zu erzählen.
Der Platz vor dem Ruderverein Bille, den wir für die Feier das Wochenende zur Verfügung haben, füllt sich langsam.
Die Freunde kommen teils von weit her: von der Lahn, aus Essen, aus Österreich und aus Thailand. Viele kommen mit ihren um- und ausgebauten LkWs, Wohnmobilen oder VW-Bussen. Die meisten haben mit ihrem Gefährt schon Afrika- und Wüstenerfahrung, wissen viel zu erzählen, es wird gelacht und frühere Erlebnisse zum Besten gegeben.
Die verschiedenen Ausbauten und technischen Finessen wollen besichtigt werden, ebenso wie unsere ‚Beljanca‘. Jeder Abend wird unterschiedlich gefeiert, mal an Campingtischen, mal am Lagerfeuer und im Beduinenzelt, dann in großer Runde um die Grillstelle.

Wir tauschen mit einigen die Adressen aus und sind uns sicher, dass sich irgendwo und irgendwann unsere Wege wieder kreuzen. Ein Highlight ist die von Thomas organisierte Barkassenfahrt durch den Hamburger Hafen. Wir legen am Samstagmittag ab und sind 2 Stunden kreuz und quer auf der Elbe unterwegs.

Montagabend zum „Resteessen“ und Dienstag zum Frühstück sitzen wir auf Beljanca mit Thomas und BIrgit zusammen und kommen nun auch dazu, in aller Ruhe miteinander zu quatschen und zu erzählen. Wir genießen die Zeit mit den beiden und freuen uns auf weiteren Kontakt und irgendwann ein Wiedersehen.
Lieber Thomas, liebe Birgit, habt nochmals vielen lieben Dank für die tollen Tage, die gelungene Feier, die erfrischenden neuen Kontakte und die tolle Organisation. Wir sind glücklich, dass wir dabei sein durften.

Dienstagmittag fahren wir durch die Tiefstack-Schleuse zurück auf die Elbe und nehmen Kurs elbaufwärts nach Geesthacht.