Von Lelystad über die Vecht nach Utrecht und weiter nach Gouda

Region Flevoland – Lelystad

Die Weiterfahrt bringt uns in Ketelhaven durch die Schleuse runter auf die Lage Vaart an Dronten vorbei quer durch die Region „Flevoland“. Dem Meer durch Trockenlegung abgerungen. Relativ eintönig geht es kilometerweit entlang an unendlichen Feldern – Kartoffeln, Zwiebeln, Getreide.
Südlich von Lelystad kommen wir über eine Schleuse ins Markermeer wieder nach oben. Wir staunen, denn der Höhenunterschied beträgt immerhin 6 Meter.

Im Markermeer halten wir uns steuerbord und sehen von weitem die riesige „Batavia“, der Nachbau des im 17. Jahrhundert in Australien gesunkenen Großseglers. Im gleichnamigen Hafen nutzen wir das Angebot: 3 Nächte bleiben und 2 Nächte bezahlen für alles inklusive: 42,- Euro. Ein gutes Angebot.
Wir besuchen das Batavia- und Flevoland-Museum und treffen auf eine sehr nette Dame an der Kasse. Normalerweise sind Hunde nicht erlaubt, doch sie erklärt sich bereit, Gino unter der Theke zu beherbergen. Super!!

Die zwei Museen sind wirklich sehenswert, wir freuen uns, dass wir die Möglichkeit, sie ohne Hund zu besichtigen, bekommen haben.
Lelystad ist eine Retortenstadt, auf dem Reißbrett in den 50er/60er-Jahren geplant und gebaut. Für Fahrradfahrer ein Paradies.
Die Hauptverbindungen durch die Stadt sind Fahrradwege – gut ausgeschildert und mit Vorrang. Das Outlet-Center ist ein weiterer Pluspunkt, der Besucher anzieht.

Über’s Markermeer auf die Vecht

Bei der Fahrt über’s Markermeer – Kurs westwärts – überfällt uns ein riesiger Schwarm Eintagsfliegen. Anscheinend kommt dies hier öfter vor. Der Schwarm lässt sich auf allem nieder, was hell leuchtet oder „stoffig“ ist. D. h. unser Verdeck ist in den Ecken plötzlich schwarz…
Vor Amsterdam nehmen wir backbord Kurs auf Muiden, passieren die Schleuse und finden am Rande der Stadt einen Liegeplatz.
Vor uns legt ein Charterschiff an, ein Ehepaar ist aus Schaffhausen.
Wir lachen, als wir die Nähe unserer Heimatorte feststellen und plaudern lange miteinander. Wir werden uns wiedersehen.

Auf der Vecht bis Utrecht

Ab 9.7. tuckern wir die Vecht entlang. Ein idyllischer Fluss, schön zu fahren, sehr nette kleine Orte, am Ufer viele wunderbar restaurierte Herrenhäuser, Paläste, Teehäuser aus den vergangenen Zeiten des 17. Jahrhunderts.
Um unser Ziel, die Stadt Utrecht, von Süden her anzufahren müssen wir von der Vecht auf den Amsterdam-Rhein-Kanal wechseln.
Für eine Stunde haben wir eine sehr unangenehme windige Fahrt auf diesem stark von der Großschifffahrt frequentierten Kanal. Wir sind froh, die Schleuse auf den Kanal zu passieren, der uns auf ruhigem Wasser nach Utrecht bringt.
Wir legen in einer Gracht am Stadtpark an, die absolute Hundelaufstrecke. Ein Paradies zum Schnuppern für Gino, ein Albtraum für Spaziergänger. Denn den Blick muss man nach unten gerichtet halten. Uns fällt auf, dass die meisten Holländer die Hinterlassenschaften ihres Hundes nicht wegräumen und dementsprechend die Parkanlagen aussehen. Schade !!
Auch Utrecht gefällt uns gut. Die Fußgängerzonen sind zwar gut bevölkert mit Touristen, Studenten, Fahrradfahrern, doch trotzdem treffen wir das Paar aus Schaffhausen wieder. Sehr nett!

Die Restaurants, die entlang der großen Gracht durch die Stadt ihre Tische aufgereiht haben, sind gut besucht.
Auch wir suchen uns ein nettes Lokal und genießen die Stimmung am Wasser und die Kulisse der herrschaftlichen Häuser darüber.
Bei der Lolo-Grachtenfahrt treffen wir erneut auf das Schaffhauser Pärchen und machen Fotos, denn sie fahren mit ihrem großen Schiff mitten durch die Stadt.

Auch wir fahren mittags weiter. Unter dem Bahnhof von Utrecht durch 🙂 ,über den Kanal zurück zur Schleuse auf den Amsterdam-Rhein-Kanal. Diesen queren wir und fahren in den Merwede-Kanal ein. Er ist eng, hat viele Brücken und die Umgebung ist eintönig.

Bei einer Brücke, es herrscht starker Wind, müssen wir lange warten, beim Festmachen treibt es uns seitwärts, dann sitzen wir fest.
Beim Gas geben ruckt es, falsche Richtung, wir schrammen mit Vollgas einen Pfosten und haben eine dicke Macke im Bug. Ärgerlich!

Montfoort – Hollandse IJssel

Wir kommen auf die Hollandse IJssel, fahren durch sehr ländliches Gebiet und legen in Montfoort an. Ein kleiner Ort, ein langes Ufer mit Liegemöglichkeit, ein Schwimmbad, nette Restaurants, und ohne Liegegebühren. Prima. Der Liegeplatz in Montfoort ist so schön, dass wir ein ganzes Wochenende hier verbringen.
Ich gehe zwischendurch mal ins Schwimmbad, um mal wieder etwas Sport zu treiben. Doch dies gestaltet sich schwieriger als gedacht – die Ferien haben angefangen und dementsprechend ist das Becken voll mit Badegästen. Na ja, eine Stunde zügig schwimmen ist drin.

Wir fahren weiter auf der Hollandse IJssel. Ein sehenswerter Flussabschnitt führt uns vorbei an Oudewater und Haastrecht bis Gouda.

Kurz vor Gouda passieren wir die alte Schleuse Stolwijkersluis. Ab hier ist die Hollandse IJssel Tidengewässer. In südlicher Richtung fliesst sie nach Rotterdam in die Neue Maas, die in die Nordsee mündet. Und das ohne weitere Schleuse.
Deshalb sind vor Gouda zweierlei Fakten zu beachten: Bei Ebbe kann es sein, dass man zwischen Stolwijkerslus und der Schleuse in die Stadt Gouda nicht genügend Wasser unter dem Kiel hat – oder – man bei Flut nicht unter der Brücke durchkommt, die die Schleuse in die Innenstadt überspannt.

Wir haben Glück. Zeitlich passt es gut, die Schleusung läuft ohne Probleme und wir finden am Ende der Gracht vor der Brücke zur „Nieuwe Gouwe“ einen schönen Liegeplatz.

Gouda

Gouda ist eine niederländische Stadt in der Provinz Südholland zwischen Amsterdam im Norden und Rotterdam im Süden gelegen.
Sie ist bekannt für den gleichnamigen Käse und den Käsemarkt, der regelmäßig im Sommer auf dem mittelalterlichen Marktplatz stattfindet.
Das markanteste Gebäude am Markt ist das gotische Rathaus aus dem 15. Jahrhundert mit rot-weißen Fensterläden. Ebenfalls am Marktplatz befindet sich die Goudse Waage aus dem 17. Jahrhundert.
In der ehemaligen Käsewaage ist heute das Käsemuseum untergebracht.
Die Stadt begeistert uns mit wunderschönen Gebäudefronten, kleinen Gassen, gemütlichen Cafés in quirligen Fußgängerzonen und natürlich interessante Käseläden.
Unzählige leckere Variationen Gouda stehen zur Auswahl. Das hat mit dem bei uns bekannten Gouda-Käse nichts zu tun. Hier möchten wir irgendwann nochmal hin.