Die Brandenburger Havelseen
Die Havel schlängelt sich durch Naturschutzgebiet, die Ufer sind mit Schilf und Weiden bewachsen, selten passieren wir einen kleinen Ort, hin und wieder gibt es sandige naturbelassene Badestrände. Bei km 112 biegen wir in den Hohennauener Kanal ein und erreichen nach 1 km den gleichnamigen See, der zwar nur ein paar hundert Meter breit dafür 11 km lang ist. Wir fühlen uns gleich wohl, ein sehr sympathisches Fleckchen Erde. Wir finden einen wunderbaren Liegeplatz am Steg von Semlin und beschließen, dass wir hier über Pfingsten bleiben.
Damit über die Feiertage auch dem Koch in der Kombüse nicht das Material ausgeht, satteln wir die Räder.
Der nächstgrößere Ort mit Einkaufsmöglichkeiten ist Rathenow, 7 km entfernt. Gino ist alles andere als begeistert, denn er muss im Körbchen bleiben, da der Radweg nur an der Straße entlangführt. Rathenow selbst ist schnell durchkreuzt, gefällt uns allerdings nicht so besonders. Wir tätigen unsere Einkäufe, packen alles in Rucksäcke und radeln zurück.
Die Pfingsttage verbringen wir mit verschiedenen Ausflügen. Am Samstag laufen wir den wunderschönen Uferweg bis Ferchesar und freuen uns, dass nach 5 km eine Gartenwirtschaft mit sehr leckerem Eis auftaucht. Auch Gino ist begeistert, ein Ausflug nach seinem Geschmack. Bernd fährt abends mit Lolo ans schilfbestandene andere Ufer und versucht, einen Beitrag zum Abendessen zu fangen.
Es bleibt jedoch bei der Planung „Würstchen vom Grill“….
Am Dienstag, 6. Juni, heißt es wieder Leinen los und weiter auf der Havel. Nach 1 Stunde erreichen wir Rathenow und wollen durch die Schleuse. Die ist für mindestens 2 Stunden noch gesperrt wegen Reparatur. Also legen wir an und genehmigen uns im kleinen oberhalb gelegenen Wirtshaus ein Mittagessen. Die alte Schleuse hat schräge Wände, zum Halten des Schiffes dient ein gespanntes Seil. Nicht besonders komfortabel und die Reparatur war wohl, so wie es aussieht, mähen der Schleusenwände. Es gibt ab und zu Städte auf unserer Reise, die uns unsympathisch sind, Rathenow gehört dazu.
Das Wetter wird wechselhaft, für den Abend sind Gewitter angesagt.
Wir legen in dem kleinen Örtchen Bahnitz am „Wasserwanderrastplatz“ an und wollen auf einem Spaziergang ein nettes Café finden. Der Spaziergang weitet sich aus zu ner Wanderung, da wir erst nach 5 km in Kützkow fündig werden… Zurück auf Beljanca legen wir beide erstmal die Füße hoch und Gino schläft selig ein
Das Gebiet „Untere Havel“ endet am Plauer See, unser nächstes Ziel. 2 Stunden sind wir bei Regen und Starkwind unterwegs und ein Blick auf unsere Tankanzeigen zeigt uns, dass wir dringend Frischwasser brauchen. Die Marina von Plaue ist voll, der Stadtanleger ohne Service kommt nicht in Frage. So fahren wir weiter, und legen am Ufer gegenüber beim ESC Kirchmöser an.