Von Berlin zum Wasserstraßenkreuz Magdeburg
Leinen los am frühen Morgen des 15. August. Nach der zügigen Talschleusung in Spandau – die Fahrgastschiffe schlafen noch am Kai – fahren wir auf der Berliner Unterhavel gen Süden, vorbei am Wannsee, queren den Kladower und den Jungfernsee und machen am Kai in Potsdam fest.
Wir müssen mal wieder die Dieseltanks füllen! Bernd schnallt die zwei Kanister ans Fahrrad und besucht die nahegelegene Tankstelle ein paar Mal. Nach eingefüllten 250 Liter machen wir uns 2 Stunden später wieder auf den Weg durch den Templiner See, durch die Engstelle in Caputh und über den Schwielowsee.
Wir bekommen einen schönen Liegeplatz im Werder Hafen Scheunhornweg und bleiben 3 Tage. Ein Wiedersehen mit Helga (mit ihr hatten wir unsere erste Fahrt durch Berlin unternommen) auf ihrem Schiff Planet, freut uns sehr.
Die Wettervorhersagen sind nicht so berauschend und erinnern eher an Frühherbst statt an Spätsommer.
So tuckern wir ein paar Stunden die Havel entlang und biegen kurz vor der Schleuse Brandenburg in den Brandenburger Stadtkanal ab. Wir finden einen passenden Platz am Café am Pfaffe-Kai und erkunden von hier aus die historische Altstadt der Stadt Brandenburg und die Dom-Insel. Aufgrund des am Nachmittag einsetzenden strömenden Regens kehren wir zurück an den Pfaffe-Kai und freuen uns dort über sehr leckeren selbstgemachten Kuchen.
Am nächsten Morgen sieht es wieder freundlicher aus und wir spazieren am Stadtkanal entlang, um uns die kleine Stadtschleuse anzuschauen. Wir hoffen, dass auch für unsere Schiffsgröße die Schleusung möglich ist. Doch die kleine Brücke vor der Schleuse lässt dies nicht zu. Schade! Wir müssen den Weg zurück auf die Havel und die große Schleuse Brandenburg nehmen.
Der weitere Weg führt uns wieder durch die Stadt, auf der Niederhavel in den Breitlingsee und bei auffrischendem Wind durch den Plauer See bis nach Plaue.
Wir haben Glück und finden am Stadtkai an der alten historischen Brücke einen Liegeplatz für’s Wochenende. Hier gibt’s zwar keine Infrastruktur hinsichtlich Strom- und Wasseranschluss, aber unsere Vorräte reichen für die nächsten Tage.
Um dem immer wieder guten Essen und der Sitzerei auf dem Schiff etwas entgegen zu setzen, satteln wir die Räder und radeln an den Wusterwitzer See und begeben uns dort auf den neu ausgeschilderten „Bunte Dörfer“-Radweg. Wir fahren durch ruhige Landschaften, kleine Dörfer mit historischen Bauwerken wie romanische Kirchen aus dem 12./13. Jhdt., Häuser aus dem 17. Jhdt. oder auch nur noch Ruinen.
Montag, 21. August, verabschieden wir uns von unserem Schiffsnachbarn aus Hamburg, legen ab, kreuzen – mal wieder bei recht starkem Wind – den großen Wendsee, passieren die Schleuse Wusterwitz und fahren auf dem Elbe-Havel-Kanal Richtung Westen.
Wir studieren die Landkarten und bemühen Go++maps, um unsere weiteren Stopps und Ausflüge zu planen.
Ergebnis: wir biegen vom Kanal bei km 351 in den Pareyer Verbindungskanal ab und fahren ins „Kühne Loch“ bei Parey. Dies ist jedoch mit einem Beinahe-Unfall verbunden, denn die zu durchfahrende Brücke ist niedriger als in den Karten angegeben. D. h. mal wieder stark und schnell Rückwärtsgang einlegen, das Verdeck nicht nur halb sondern ganz runterklappen, um dann in Langsamfahrt in das idyllische kleine Gewässer einzufahren.
Und abends kommt dann auch der schon lang ersehnte Biber am Schiff vorbeigeschwommen….
Der Liegeplatz beim WSV Parey ist super und wir treffen hier auch sehr nette Leute.
Da das Wetter Besserung verspricht beschließen wir, unseren geplanten Fahrradausflug anzugehen: Besichtigung von Tangermünde.
Der Pareyer Kanal verbindet den Elbe-Havel-Kanal mit der Elbe.
So überqueren wir nach ein paar Kilometern in Ferchland mit der Fähre die Elbe, um auf dem Elbe-Radweg bis Tangermünde zu fahren. Da beim Radfahren am Fluss der Wind immer von vorne kommt…, sind wir froh durch unseren Elektroantrieb etwas Unterstützung zu haben.
Tangermünde gefällt uns. Historische Bauten, wunderschön restaurierte und hergerichtete Häuser, die Lage am Elbestrom, die große Stadtmauer…, Das ganze Stadt-Ensemble lädt ein zum Bummeln und Verweilen.
Beim WSV Parey gefällt es uns so gut, dass wir den Mittwoch, der Sonne pur verspricht, noch hier verbringen. Hängematte, Musik, baden, lesen, grillen, relaxen, …. – ein vollkommener Urlaubstag.
Unsere letzte Station am Elbe-Havel-Kanal ist Burg. Auch historisch aber gerade voller Baustellen, da hier in 2018 die Landesgartenschau stattfinden wird.