Auf Müggelspree und der Dahme-Spree-Seenplatte

Müggelsee – Müggelspree – Dahme-Spree-Seenplatte  …

Die Weiterfahrt am längsten Tag des Jahres, der 21.06., bringt uns auf die Müggelspree und über den großen Müggelsee. Der kleine Flusslauf erinnert an Holland. Kleine Häuser und sehr gepflegte Gärten bis ans Ufer, kleine Kanäle, die nur mit dem Schlauchboot befahrbar sind und viel Natur drumrum. Das Gebiet heißt nicht umsonst „Klein-Venedig“. Wir queren als nächstes den Dämeritzsee und machen in Woltersdorf im Flakensee fest.

Es ist faszinierend, wie die kleinen Seen ähnlich Perlen einer Kette aufgereiht sind. Nach kurzer Fahrt auf einem Kanal oder Flusslauf öffnet sich wieder die Sicht auf den nächsten See.
Vom Flakensee in den Dämeritzsee, durch den Gosener Kanal, über den Seddinsee in den Zeuthener See. Diese und die folgend befahrenen Seen werden durch den Flusslauf der Dahme gebildet. Wir machen im Wolziger See Mittagspause und springen ins Wasser. Herrlich erfrischend in dieser schwülen Hitze.
Am Horizont wird es ziemlich düster, es sind schwere Gewitter und heftiger Wind angesagt. Wir beschließen, den See zu verlassen und im Storkower Kanal einen geschützten Liegeplatz zu finden. Da die Brücken im Kanal zwischen 3,70 und 4,00 m Höhe haben, klappen wir unser Verdeck nach unten, um nicht hängen zu bleiben. In Kummersdorf finden wir ein Gästeliegeplatz und machen mangels Poller am Hinweisschild und an einem Baum fest…
Gerade rechtzeitig, denn die ersten dicken Tropfen fallen vom Himmel, der sich kurz darauf mit Getöse entleert. Der einzige Nachteil dieses geschützten Platzes sind die Bäume ringsum. Denn ein Großteil der Blätter, Blüten und kleinen Äste liegen nach dem Unwetter auf dem Schiff. Bernd startet eine Reinigungsaktion während ich für’s Abendessen sorge.

Die Naturidylle, Ruhe, kleine Häuschen mit gepflegten Gärten am Wasser entlang verzaubern. Wir genießen die langsame Fahrt bei 8 km/h auf dem Storkower Kanal bis Storkow.
Durch den Großen Storkower See erreichen wir nach erneutem Passieren einer Schleuse den Ort Wendisch Rietz am Scharmützel-See. Ein kleiner Anleger direkt am Stadtpark erscheint uns ideal für den nächsten Stopp. Die richtige Entscheidung! Mitten im Grünen, ruhig, gepflegt, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, selbst einen Imker finden wir um unseren Honigvorrat aufzufüllen. Weniger Glück haben wir bei den Angelversuchen… Zum Abendessen lassen wir uns Hühnerbrust auf Pilz-Lauch-Gemüse mit Nektarinen verfeinert schmecken 🙂

Mitten auf dem Scharmützel-See findet am Samstag, 24.06. eine Segelregatta statt.
Wir fahren deshalb relativ dicht am Ufer entlang bis nach Bad Saarow, um anzulegen und uns die Kurstadt anzuschauen. Doch der Ort scheint auf Besucher von Wasserseite aus nicht viel Wert zu legen. In beiden Marinas finden wir keine Hinweise auf Gastliegeplätze, die paar vorhandenen kurzen Besucherstege sind belegt. Die Segelhäfen ringsum bieten keinerlei Möglichkeit für uns zum Anlegen.
Erschreckend finden wir die Anzahl von Kormoranen. Riesige Schwärme ziehen über den See, auf einer kleinen Insel vor Bad Saarow sind viele Bäume durch die Massen von Kot abgestorben und das Bild erinnert an Hitchcock’s „Vögel“.

So fahren wir den langgezogenen See wieder zurück und finden kurz vor Wendisch Rietz auf Nachfrage bei einem Hafenlieger an der Ecke eines Steges vom Fischland Scharmützelsee einen Platz für die Nacht.
Wir freuen uns hier vor allem über den Fischverkauf. Dreierlei geräucherter Fisch bringen zusammen mit Pellkartoffeln ein lecker Essen auf den Tisch.

Die letzte Station vor unserer 2wöchigen „Heimfahr-Pause“ liegt am Wolziger See im Hafen Blossin. Am großen Freizeit- und Sportgelände eines Jugendbildungszentrums legen wir an, haben eine ruhige Wiese vor uns, gleich um die Ecke einen netten Imbissstand und im nächsten Hafen ein Fischrestaurant mit schmackhafter Auswahl an Fischvariationen. Hier gefällt’s uns – wir bleiben 3 Tage :-).

“Heimaturlaub”

Einen “Urlaubsplatz” für Beljanca bekommen wir im Hafen Wildau. Wir packen zusammen was mit nach Hause soll, leeren Wassertanks, schreiben Einkaufsliste für Ersatzteile, holen den Mietwagen, … und müssen dann 2 Stunden wegen Unwetter und Starkregen im Schiff sitzen bleiben. Bernd stellt zwischendrin, nur mit Badehose und Schlappen bekleidet, das Auto wieder von der Hafenwiese weg, da nach 1 Stunde das Wasser bereits 20 cm hoch steht… 🙁
In einer „etwas weniger Regen-Phase“ packen wir unsere Sachen, Gino und uns in den Mietwagen und sehen mit Erschrecken, dass das Wasser bereits einen halben Meter hoch aus den Gullideckeln sprudelt. Das Unwetter lässt nicht nach, in Berlin wird der Katastrophenalarm ausgerufen und so brauchen wir für 200 km Autobahn ca. 3 Stunden bis nach Malchow, wo unser VW-Bus im letzten Winterlager abgestellt ist.  Wir steigen um und machen uns auf den Weg in den Süden nach Hause.

2 Wochen vergehen wie im Flug. Arbeiten, BBBesprechungen , Wäsche waschen, ein paar Freunde treffen, natürlich im Basilico in Goldbach essen gehen (lecker wie immer), Rasen mähen und Hecken schneiden, Geburtstag meines Bruders feiern und – ganz wichtig – mal wieder Hängematte und Terrasse genießen…